Landesmeisterschaften 2021: 1. Männer schafft Klassenerhalt!

(tve/florian schwarzkopf) Am Sonntag (11.07.2021) fanden in Veilsdorf die diesjährigen Landesmeisterschaften der Männer im Feld statt. Ohne vorher durchgeführte Spieltage erwartete die neun teilnehmenden Mannschaften ein ganz besonderer Modus. In drei Vorrundengruppen und daraus hervorgehenden Finalrunden wurden alle neun Plätze als Turnier ausgespielt. Dies hatte zur Folge, dass auch das nicht unbedingt gegebene Losglück seinen Anteil an einem für die Erfurter Mannschaft spannenden Spieltag hatte. In der Vorrunde sollten somit der Rekordmeister TSV Bachfeld sowie das Derby gegen den SV Sömmerda warten.

Aufgrund einiger Abgänge sowie Terminkonflikte trat der TV 98 Erfurt mit einem Rumpfkader und nur zwei nominellen Spielern der ersten Männermannschaft an. Das Ziel lautete somit eindeutig Klassenerhalt (irgendwie) – und möglichst diesen bereits durch einen Sieg in der Vorrunde abzusichern.

Nachdem der SV Sömmerda mit 2:0 Sätzen im ersten Gruppenspiel gegen den TSV Bachfeld unterlag, wartete ein bereits eingespielter, aber auch unter Druck stehender Gegner auf die Erfurter. Mit dem entsprechenden Fokus agierte auch die Mannschaft aus Sömmerda und vermochte es die gänzlich neue Formation des TVE in der Abwehr vor einige Probleme zu stellen. Aufgrund dessen gelang es den Erfurtern nur selten während der Ballwechsel einen Angriff gut vorzubereiten und auch abzuschließen. Nach einem schnellen ersten Satz (6:11) wusste aber wieder einmal Trainer Wilfried Appel durch einige Auswechslungen und taktische Änderungen das eigene Spiel zu stabilisieren. Plötzlich hatte man verstärkt die ersten Bälle und konnte umgekehrt Sömmerda mit eigenen Angriffen unter Druck setzen. In einem spannenden zweiten Satz zeigte sich gen Ende auch der Druck bei Sömmerda, das Spiel bereits gewinnen zu müssen, was mitunter auch für die entscheidenden Unkonzentriertheiten und Fehler sorgte (11:9). Leider konnten wiederum die Erfurter nicht die Mentalität konservieren und gerieten aufgrund einiger leichter Fehler frühzeitig im entscheidenden dritten Satz in Rückstand, welcher auch nicht mehr aufgeholt werden konnte (5:11).

Im zweiten Spiel gegen den TSV Bachfeld fand eine erneut umgestellte Erfurter Mannschaft wider Erwarten auf dem schwerem, weil stets durchnässten, Geläuf gut in das Spiel und konnte mitunter gegen den klaren Favoriten aus Südthüringen einen Vorsprung konstant halten. Gegen Ende des ersten Satzes zeigte sich jedoch die Routine der Bachfelder, so dass diese in der Verlängerung des ersten Satzes die entscheidenden Punkte zu einem 14:12 verwandeln konnten. Mittlerweile begann auf der Erfurter Trainerbank das Taktieren und der Erfurter Angabenschläger Stefan Maurer wurde für die wichtigen Spiele in der Abstiegsrunde geschont. Trotzdem konnte die Erfurter Mannschaft erneut den Satz offen gestalten und sich mit einem 8:11 achtbar geschlagen geben.

In der Abstiegsrunde galt es den Klassenerhalt nun gegen FV Blau-Weiß Stadtilm 1 und 2 zu erkämpfen. Im ersten Spiel stand dann die zuvor im Duell der beiden Stadtilmer Kontrahenten mit 2:0 erfolgreiche erste Mannschaft den Erfurtern gegenüber. Der TVE hatte sich aber bereits in der Vorrunde merklich gut eingespielt und um den in der Annahme sehr gut aufgelegten Mittelmann Paul Patzig ihre Formation gefunden. Die Erfurter überzeugten fortan nicht nur kämpferisch sondern wussten auch spielerisch zu gefallen. Durch den Betreuerstab von Wilfried Appel und Florian Schwarzkopf gelang es sich in der Annahme gut auf die gegnerischen Angabenschläge einzustellen und selbst die von den mitgereisten Fans lautstark gefeierten Punkte durch Alexander Leidig in bester Schlagmannmanier zu verwandeln. Der erste Satz ging somit verdient in der Verlängerung mit 13:11 an die Erfurter. Am Einsatz und der anzusehenden Spielfreude änderte sich auch nichts durch einen verlorenen zweiten Satz (6:11). Im dritten Satz war die Annahme wieder da. Hierbei tat sich der an diesem Tag hinten links überragend agierende Peter Bruege hervor. Die Erfurter blieben stets in Führung und zeigten bei der entscheidenden Angabe durch Alexander Leidig zum Sieg (11:9) Nervenstärke.

Nervenstärke war dann auch in plötzlicher Favoritenrolle gegen FV Blau-Weiß Stadtilm 2 nötig. In einem ausgeglichenen Spiel, in welchem man beiden Mannschaften die Strapazen des Tages anmerkte, wechselte stets die Führung, so dass es abermals in die Satzverlängerung ging. Beim Stand von 12:13 wurde Stefan Maurer eingewechselt. Dieser übernahm direkt die Angabe und konnte mit seinen zwei präzise geschlagenen Angabepunkten für die Erfurter den Satzgewinn sicherstellen (15:14). Der Wille der Gegner schien danach etwas gebrochen, so dass der TVE von Beginn des zweiten Satzes an einen komfortablen Vorsprung erspielen und diesen ungefährdet ins Ziel bringen konnte (11:7).

Der Einsatz hatte sich somit gelohnt und der TV 98 Erfurt sicherte sich mit einer tollen Teamleistung in der Abstiegsrunde den begehrten siebten Platz und verbleibt in der Verbandsliga Thüringen. Für die tolle Teamleistung zeigten sich als Spieler verantwortlich: Peter Bruege, Bradley Frenzel, Ronald Köhler, Alexander Leidig (Spielführer), Stefan Maurer, Paul Patzig und Timo Schilling.

Neben der Gratulation an unsere Männer für das Erreichen des Klassenerhalts gelten unsere Glückwünsche auch dem SV 1975 Zeulenroda, der in der Meisterrunde gegen TSV Bachfeld und Gastgeber SV EK Veilsdorf seinen Titel souverän verteidigen konnte.